Mit dem Triathlon in Knokke-Heist ging die Triathlonsaison nun doch glücklich und zufrieden zu Ende. Sogar sehr zufrieden!! Verlief die Triathlonsaison anfangs nicht so wie gewünscht/geplant, waren die drei letzten Ausdauerwettkämpfe genial/perfekt.
Aber der Reihe nach.
1. Inferno
Nach dem Motto „Ruhig bleiben, es wird ein langer Tag“ bzw. „Genies jeden Meter“ stand ich am 23. August am Thuner See. Da aufgrund der Wasser- und Außentemperatur nicht geschwommen werden konnte (was mir bei 14 Grad Wasser- bzw. 8 Grad Außentemperatur sehr recht war) stand zunächst ein 3km langer Lauf (na ja gesehen auf den Rest, der da kommen sollte, ein eher kurzer Lauf) auf dem Programm.
Nach knapp einer viertel Stunde saß ich auf dem Rad. Und schon ging es aufwärts, wie eigentlich den ganzen Tag; der Beatenberg musste erklommen werden. Ausruhen oben – Fehlanzeige, aber ein Blick auf die grandiose Aussicht entschädigte für die bisherigen Strapazen. Im rasanten Tempo ging es wieder bergab. Es folgte eine ca. 40 km lange flache Passage entlang der Uferstraße des Thuner- und Briezensee´s.
Dann folgte der nächste Aufstieg auf die große Scheidegg. Ein 17 km langer Anstieg, bei dem ich zum Schluss sogar Athleten ihr Rad schieben sah, weil die letzte Rampe es wirklich in sich hatte.
Oben bei knapp 6 Grad angekommen, ging es sofort weiter bzw. runter nach Grindelwald. 2145 Höhenmeter waren auf dem Rennrad geschafft!!
Freut sich der normale Triathlet nach dem Rad fahren auf das Laufen, so musste er jetzt umdenken. Denn eine 30 km lange MTB Passage stand noch vor dem Berglauf auf dem Programm.
Aber das ist gar nicht so leicht.
Wie im Training wurde zuerst der Radhelm abgelegt und die Radschuhe ausgezogen. Als ich dann aber nicht meine Lauf-, sondern meine MTB Schuhe im Wechselbeutel fand, fiel es mir wie Schuppen aus den Augen. Also Helm und MTB Schuhe wieder an. Rad geschnappt und losgefahren. Da ich von den Kollegen gehört hatte, dass die MTB Strecke bergauf geteert sei, ging es fröhlich los.
13 km bergauf, immer wieder Kurven/Serpentinen und kein Ende in Sicht. Das lag aber auch teilweise am dichten Nebel der aufzog. Kurz vor dem Gipfel musste ich dann auch, wie 80 % der Aktiven dann auch noch das Fahrrad schieben. Aber egal; es waren nur ein paar Meter.
Oben kurz verpflegt, dann erfolgte die Abfahrt. Da hatte ich schon vorher am meisten Respekt. Und das sollte sich bestätigten. Während die meisten Spaß ohne Ende hatten und die ganze Abfahrt fuhren, war bei mir doch die eine oder andere Gehpassage drin. Immer wieder wurde ich überholt. Rechts und links flogen sie an mir vorbei. So verlor ich über 10 Minuten auf den ein oder anderen. Und das bei einer Abfahrt. Egal – erschöpft, aber unverletzt – was nicht bei allen selbstverständlich war – erreichte ich Stechelberg.
Wieder waren 1180 Höhenmeter; diesmal mit dem MTB geschafft.
Stechelberg lag bei 795 HM, das Ziel auf dem Schilthorn bei 2970 HM. Also mussten jetzt 2127 HM wieder überwunden werden. Und die teilten sich wie folgt auf:
bis zum Ziel der Staffeln in Mürren mussten auf 17 km 850 HM überwunden werden. Danach ging es dann auf 8 km die restlichen 1325 HM hoch.
Nach 5 km einlaufen ging es dann in den Berg. Während die Passage bis Mürren noch die eine oder andere Laufpassage zuließe, war ab Mürren an Laufen nicht mehr zu denken. Es ging 8 Kilometer nur steil bergauf. Und wenn ich steil schreibe, dann meine ich es auch so. Das zeigt auch die Zwischenzeit. Für die letzten 8 km brauchte ich sage und schreibe 2 Stunden gebraucht und damit war ich sogar unter dem ersten Drittel. Was für eine Schufterei. Wenn ich im Januar mir die Abfahrt in Wengen anschaue und die Fahrer durch das Kanonenrohr nach unten rasen sehe, dann werde ich mit Freunden und Schmerzen an diesen Bereich denken. So eine steile Passage bin ich noch nie gelaufen. Selbst die letzten 500 Meter wollten einfach nicht enden.
Aber dann war es da – die Terrasse des Schilthorns. Ich hatte es geschafft!!
Insgesamt 155 km mit über 5500 Höhenmetern in knapp über 10:20 Stunden. Wer nun die schöne Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau genießen wollte, der wurde enttäuscht. Nach fünf Metern war die Sicht zu Ende.
Also ran ans Buffet. Aber der Hunger hielt sich in Grenzen, denn die Verpflegung auf allen Strecken top und reichhaltig!! Als dann alle PSV´ler oben angekommen waren, ging es in der Dunkelheit der Nacht nach unten. Was für ein Tag!!
2. Teamsprint in Krefeld
Nach einer Woche Regeneration stand dann der Teamsprint in der NRW Liga in Krefeld auf dem Programm. Zusammen mit drei weiteren Startern des Inferno Triathlons kam ein sehr guter 8. Platz heraus. Nun hieß es weiter regenerieren, denn das Finale in Knokke stand ja auch noch an.
3. Kurzdistanztriathlon in Knokke
Mittwochmorgen 06:00 Uhr ging es los in Richtung belgischer Küste. Nach abholen der Startunterlagen kurz nach 10:00 Uhr wusste ich am Strand von Knokke-Heist wieder genau, warum ich hier so gerne starte. Traumhafte Kulisse (wenn man aufs Meer schaut)!!
Wo gibt es Triathlon, bei dem man 10 km am Strand entlang laufen kann und der dann auch noch am Strand endet.
Zudem gehört Knokke zu den meines Erachtens bestens organisierten Triathlon Veranstaltungen!!
Wenn um 12:00 Uhr fast 1000 Aktive von Knokke nach Sluis (in Holland!!) in einem großen Pulk fahren, dann bekomme ich die erste Gänsehaut. In Sluis angekommen erwartet die Aktiven dann ein Kanal, in eine 500 Meter Luftballonreihe die Schwimmstrecke markiert. Und damit man beim Schwimmen genug Platz hat, wird auch noch in 10 Wellen gestartet. Was für ein Luxus!!
Die Radstrecke ist dann perfekt abgesichert und der Lauf entlang der Promenade genial. Und wenn man dann wie ich dieses Jahr zum Abschluss einen Start und Ziel Sieg erreicht, ist das Glück perfekt. Was für ein Finale!!!
Jetzt ist erst einmal Ruhe und Regenation angesagt. Aber nicht lange. Die Planungen für 2015 sind schon fertig, also wird die Saison 2015 beim Drei-Brückenlauf in Bonn eingeläutet.
Hi Jo, Glückwunsch und Respekt vor deiner Leistung. Es freut mich, dass dann ja doch noch alles geklappt hat.