49 Jahre, und wieder um eine weitere Erfahrung reicher.
Aufgrund meiner Finisherzeiten aus den letzten Jahren befand ich mich beim Triathlon in Knokke ungewollt und vor allen Dingen ungewohnt in der Startbox/Gruppe der Pro´s. Die Creme de la Creme des belgischen und holländischen Triathlon und Ich. Namhafte Triathleten, Olympiastarter und Ich.
Mit einer kleinen Gruppe starteten wir 13 Minuten nach den Top-Damen. Auch hier war die Elite Hollands und Belgiens am Start. 13 Minuten deshalb, weil es in Knokke ein Kampf der Geschlechter gibt und die Damen einen Vorsprung (Zeitdifferenz aus dem Vorjahr) erhalten. Was sich auf den ersten 300 Metern dann im Wasser abspielte, war wie das Training zu Höchstzeiten im Römerbad. Es wurde geschlagen und getreten. Einen Rhythmus konnte ich erst kurz vor der Wende finden. Ab der Wende hatte dann jeder seine Position. Im Sog eines Athleten ging es dann zum ersten Wechsel. Aufgrund der Pro Gruppe fand ich mein Fahrrad, in der mit über 800 StarterInnen gefüllten Wechselzone, recht schnell und machte mich auf die 45 km lange Radstrecke.
Und die hatte es in sich!! Zwar war sie nicht hügelig, aber dafür umso windiger. Und jeder der mich kennt, der weiß: „Ich hasse WIND“. Fahre ich sonst meinen Stiefel runter, wurde ich hier von über 10 Athleten überholt. Sie lagen einfach auf ihrem Hobel und traten den großen Gang. Ein dranbleiben war nie möglich. Immer wieder musste ich abreißen lassen. Bodenwellen, Schlaglöcher und der verdammte Wind zehrten an weiter meinen Nerven. An „Grün“ war nicht zu denken. Und es schein auch so, dass die Strecke gar nicht aufhören wollte.
Genervt ging es dann in die zweite Wechselzone. Normalerweise wollte ich ohne Socken laufen, aber aufgrund des Rennverlaufes und des noch bevorstehenden Triathlon´s in drei Tagen entschloss ich mich, doch Socken anzuziehen (was mich im Nachhinein mindestens einen Platz gekostet hat!?). Auch auf der Laufstrecke wurde ich anfangs schnell von einigen Athleten überholt. Blödes Gefühl. Die Laufstrecke entlang des Boulevards in Knokke lag voll in der Sonne und auch hier blies der Wind einem die ersten 2,5 km kräftig entgegen. Dafür gab es dann zurück schönen Rückenwind. Nach 2:07:15 Stunden lief ich dann als 40. der Gesamtwertung ins Ziel ein. Ein insgesamt acht!!!bares Ergebnis dann in der Altersklassenwertung. Also, Beschweren eigentlich nicht angebracht!! Günter Gies finishte bei seiner 6. Teilnahme in Knokke wieder einmal erfolgreich. Er unterbot seine Vorjahreszeit um 4 Minuten und war dementsprechend auch sehr zufrieden.
Nach zwei Tagen Erholung in Zeeland stand dann der Triathlon des PSV in Spijkenisse an. Es ging um den Titel des offenen holländischen Polizeimeisters.
Während die „Normalen“ 1500 Meter schwimmen, brauchten die Teilnehmer der Polizeiwertung und des „Recreanten“ Triathlons nur 1000 Meter schwimmen. Und das 20 Minuten nach dem Start des Hauptfeldes. Also genau mein Geschmack. Das Feld von hinten auffahren und so Motivation tanken.
Start um 12:20 Uhr. Also Highnoon!! Schnell wurde die erste Position bezogen und auch bis zur Wende behalten. Lediglich ein Schwimmer ohne Anzug (vermutlich ein Staffelstarter) konnte mein Tempo mithalten. Na ja, Tempo ist relativ. Denn erst nach 14:13 Minuten verließ ich das Wasser. Das ging schon mal schneller; aber egal.
Schnell durch die WZ, Neo aus und ab aufs Rad. 42 Kilometer über Feld und Radwege lagen nun vor mir. Immer wieder fuhr ich an StarterInnen der Kurzdistanz vorbei. War der Wind in Knokke mein „Feind“, war er heute mein „Freund“. Ich hatte nie das Gefühl heute Gegenwind zu haben. Auch fand ich die Radstrecke sehr kurzweilig. Schnell war der Wendepunkt erreicht und es ging zurück zur Wechselzone. Immer noch lag ich in Führung; auch ein Staffelradler hatte mich bisher nicht überholt. Nach geschätzten 1:06 Stunden kam ich in der Wechselzone an.
Schnell in die Laufschuhe, natürlich ohne Socken und ab auf die 5 km Laufrunde. Bevor ich auf die 2. Runde ging, kam mir Günter schon entgegen. Heute war er besonders flott unterwegs. Hier hatte sich die Massage bei Fred und die lockere 65 km Radausfahrt gestern nach Sluis sowohl bei ihm, als auch bei mir, als sehr positiv herausgestellt. Nach 9,9 km hatte ich ihn dann erreicht. Ich durfte ins Ziel abbiegen, während er auf die letzten 5 km ging. Da ich auf der Laufstrecke nur von einem Teilnehmer (Staffelläufer) überholt wurde, war der Start und Zielsieg irgendwie in der offenen Polizeimeisterschaft nie gefährdet. Gut, die Beine waren schon schwer – aber aufgrund des schönen Wettkampfes hielten sich die Strapazen in Grenzen.
Nach einer Massage fand dann die Siegerehrung statt. Der Polizeipräsident übergab mir die Medaille mit den Worten: „Wie soll ich das in der Behörde verkaufen, dass ein Deutscher hier gewonnen hat.“ Ich versprach: „Stillschweigen ;-)“!! Man sollte aber dem ganzen eine nicht zu große Bedeutung zu kommen lassen, denn ich möchte nicht verschweigen, dass das Teilnehmerfeld mit 12 Athleten sehr übersichtlich war. Aber ins Ziel laufen musste man aber dennoch. Fazit: zwei Kurzdistanzen innerhalb von 4 Tagen kann Mann/man, muss Mann/man aber nicht!!
Jetzt ist erst einmal Pause beim Triathlon angesagt und mit 50 wird dann erneut angegriffen!!! Nach der Saison ist vor der Saison. Und der Triathlet wird im Winter gemacht.
Hey bester Trainer der Welt;-) … Understatement ist Dein Ding oder ?? 😉 Ganz herzliche Glückwünsche zu Deiner Leistung! Liebe Grüße 🙂
Ich fasse mich kurz – Glückwunsch und willkommen in einer tollen AK.
Sehr gut, sehr gut!! Nur schade, daß du deine Blumen vergessen hast…:-)