01. September / New York – Bergzeitfahren
Wieder der gewohnte Ablauf. Früh (06:30 Uhr) raus aus dem Bett, frühstücken und dann diesmal mit dem Rad zum Convention Center. Nach einer guten halben Stunde Fahrt war ich gegen 07:45 Uhr dort. Um 08:00 Uhr ging es von dort mit ca. 50 Kolleginnen / Kollegen zum Start des Bergzeitfahrens. Eine Begeleitung durch Polizei wäre vielleicht sinnvoll und angebracht, aber man kann ja nicht an alles denken.
Nach 1,5 Stunden treffen wir am Zielort des Bergzeitfahrens ein. Bei der anschließenden Abfahrt wurde die Strecke erst einmal in Augenschein genommen. 1,6 km bergauf. Damit es nicht zu langweilig ist, wurde auch eine Kehre eingebaut.
Beim Startbereich erwartete uns der bekannte Organisator des Einzelzeitfahrens, schnell wurde klar das gibt wieder Chaos.
Naja, meine Startnummer war diesmal korrekt und auch vorhanden. Aber bei der Erstellung der Listen (ich spreche von 4 DIN A4 Seiten) wurden dann wieder alle Vorurteile bestätigt. Waren auf den ersten beiden Seiten die Startabstände mit 30 Sekunden noch korrekt ausgeworfen, wurden ab der dritten Seite plötzlich vollkommen unerklärliche Startzeiten von 20 – 50 Sekunden ausgeworfen. Seine Erklärung: Wir sollten dies nicht zu eng sehen, denn die geplante Startzeit von 10:00 Uhr auf den Listen könne er auch nicht einhalten. Gegen 10:30 Uhr würde man voraussichtlich mit dem Start beginnen und dann der Reihenfolge nach starten. Man solle also immer bereit sein.
Da also noch genügend Zeit war, wurden die ersten Meter mit dem Rad abgefahren. Vorne dickes Blatt geht, zumindest bis zur ersten Kurve nach 400 Meter; der Rest sollte dann auch vorne dick gehen.
10:30 Uhr konnten sie natürlich auch nicht einhalten.
Die Strecke (für den öffentlichen Verkehr natürlich nicht gesperrt) musste noch mit Pylonen bestückt werden. Vorgabe war; sich links davon aufhalten – weil auf der anderen Seite der normale Verkehr hoch als auch runter fahren durfte. Dass die Strecke mehr Schlaglöcher als Höhenmeter aufwies, hatte ich meines Erachtens noch gar nicht erwähnt. Aber egal, alle müssen dort hoch.
Mit 23 Startern war die Klasse der 45-49jährigen die größte Gruppe.
Mit dickem Blatt wurden die ersten Meter zügig angegangen. Auch die nächsten 400 Meter gingen noch, dann platzten die Oberschenkel; schalten??? auf keinen Fall!!! also weiter; bin doch bald oben. Und genau so war es. Nach gut 5-6 Minuten war dann auch diese Quälerei vorbei.
Minutenlang lag ich im Schatten der Bäume und japste wie ein geprügelter Hund.
Da es hier nichts zu trinken, geschweige denn zu Essen gab, ging es schnell wieder bergab. Aber auch hier war das Wasser ausgegangen. Zum Glück hatte ich Eigenverpflegung eingepackt; denn der Mensch ist ja lernfähig
Eine geschlagene Stunde, nachdem der letzte Starter oben war, wurden dann die Ergebnisse ausgehangen.
Platz 5 mit einer Zeit von 5:33 Minuten. Platz 1- 3 gingen in der Zeit von 4:51 / 4:53 und 5:00 Minuten weg. Platz 4 dann mit 5:32 Minuten.
Ich hatte noch kurz überlegt zu protestieren, weil ich statt den üblichen 30 Sekunden 1 Minute auf meinen Start gewartet hatte. Ob dies berücksichtigt wurde??? Auch egal, dann wäre ich vielleicht vierter; und nachvollziehen, bei der bekannten Zettelwirtschaft war es ja eh nicht. Vielleicht sollten sie sich mal mit dem Thema Chipzeitnahme beschäftigen. Naja, was soll es.
Vorteil für mich in zwei Jahren – die drei Erstplatzierten kamen komplett aus der Altersklasse unter meiner; standen sogar in der gleichen Reihenfolge wie vor zwei Jahren auf dem Podium; d. h. in Belfast (in zwei Jahren) sind sie noch Master B und ich aber schon Grandmaster A.
Gegen 14:00 Uhr startete dann mit der Gruppe des Morgens wieder zurück nach New York City.
Meine anschließende Touristiktour fand diesmal per Rad statt; einmal um die Südspitze Manhattans, denn die Beine und der Körper wollten einfach nicht mehr.
Ist auch verständlich Samstag/Sonntag – gut 5 Stunden gewandert, Montag 5 Stunden Rad gefahren, Dienstag das Einzelzeitfahren mit An – und Abfahrt – gestern der 10000 Meter Lauf mit anschließendem Spaziergang und heute waren es auch locker 5 Stunden auf dem Rad.
Ein Ruhetag wäre an und für sich gut; aber was macht man bei einem Ruhetag in New York. Auf dem Zimmer bleiben; bestimmt nicht – aber darum brauchen ich mir eigentlich keine Gedanken zu machen – ich habe keine Ruhetag und morgen hole ich mir meine Medaille!!!
Du hast nun schon eine Medaille verdient fuer Chaosbeherrschung!!! Go – Jo – Go!!! Ausruhen kannst du dich zuhause:-)