Die ersten Eindrücke und Irene

Gestern um 16:10 Uhr wurden die World Police and Fire Games 2011 in New York offiziell eröffnet. Wann sie aber wirklich starten, kann man jetzt noch nicht vorhersehen.

Der Wirbelsturm Irene kommt nach New York und regiert die Metropole.

Einen Titel (Treppenlauf) werde ich wohl nicht verteidigen können, den anderen (Triathlon) mir wohl nicht wiederholen können. Aber egal, bei geht es nur um Sport!!

Da ich (leider) erst seit heute online bin, fällt der erste Blog etwa länger aus. Trotzdem viel Spaß beim lesen 😉

Tag 01 – 24. August / Flug nach New York

Ging das Einchecken des Reisekoffers in Düsseldorf problemlos, war der CheckIn des Radkoffers wieder einmal ein „Drama“. Wieder einmal wurden die Kartuschen bemängelt. Auf die Aussage, dass ich auch im Koffer welche hätte, erwiderte die Dame am Band; dann werden sie wohl gleich ausgerufen. Darauf wartete ich aber vergeblich. Ohne Beanstandung flog der Koffer über den großen Teich.
Der Flug verging relativ schnell. Zwei Videos, von denen ich einen kannte und einen überhaupt nicht sehen wollte, verkürzten mir diesmal nicht die Zeit. Zwei kleine Snacks gegen den kleinen Hunger und schon waren wir in NEW YORK!!!
Jetzt brauchte man viel Geduld. Die Passkontrolle mit Fingerabdruck (aller Finger!!) und einem Portraitfoto zog sich ganz schön in die Länge. Pech war auch noch, dass einen Schalter wegen Feierabend und einer wegen Probleme, welcher Art auch immer, kurz vor mir geschlossen wurden.
Als ich dann endlich am Förderband war, war dieses schon komplett leer und mein Koffer stand einsam im Gang. Nur was nicht da war, war mein RAD!!!
Nachdem ich bei der zuständige Stelle erklärt hatte, dass es sich dabei um ein extra großes Gepäckstück handelte, machte man sich auf die Suche und kam 10 Minuten später mit meinem Giant-Karton an. Welch Erleichterung.
Jetzt sollte nur noch der Transfer in die Stadt klappen. Aber die Dame vom Info-Desk war schnell der Verzweiflung nah. Aber sie gab nicht auf. Mit einem Yellow Taxi, für 50 Dollar, ging es nach dann nach Chinatown.
Hier ist nämlich das Quartier der nächsten Tage: Priesterhaus St. Therasa Kirche in der Henry Street 141.
Gegen 18:30 Uhr Ortszeit war ich endlich dort angekommen. Wenn man alles zusammenzählt doch schon ne lange Zeit.
Das Zimmer bzw. die beiden Zimmer im Haus von Don Baker waren mehr als ich erwartet hatte. Absolut perfekt!!!
Bevor es dunkel wurde, ging es schnell noch in die Stadt. Chinatown, Wallstreet, Broadway, Freiheitsstatue (wenn auch nur aus der Ferne) und Ground Zero standen auf der ersten Sightseing Tour. Kleines Abendessen bei Mc Donald – dann ab nach Hause. Gegen 21:30 Uhr (03:30 Uhr dt. Zeit) war dann Feierabend. Gut geschlafen wurde ich das erste Mal gegen 06:00 Uhr wach.

Tag 02 – 25. August / New York – Registration und Empfang beim dt. Generalkonsul

Um 07:00 Uhr wollte ich dann wirklich nicht mehr schlafen; duschen und auf in die Stadt. Bzw. auf zum Jakob K. Javits Convention Center; schnell registrieren – bevor die anderen kommen.
Dieser Plan ging auch voll auf. Mit der Metro ging es recht schnell dorthin. hatte mir eine 7 -Tageskarte geholt; dann bin ich flexibel.
Die Registration war so schnell erledigt, sodass die Aussteller-Messe noch gar nicht geöffnet hatte. Also wieder raus und ab in die Stadt. Frühstücken bei Mc Donald und dann vorbei am Empire State Buildung zu einem Highlight der Stadt, welches ich 2003 irgendwie vergessen hatte.


Das „Bügelhaus“ / das Flatiron Building stand auf dem Programm. Geniales Gebäude, wunderschön.
Auch wunderschön sind immer die vielen kleinen Parks in der Stadt und die Kunstwerke; die man rechts und links findet (wenn man nicht blind durch die Stadt rennt).
Sehenswert war dann auch die St. Patrick Cathedral, die als nächsten auf der Tour stand. Da es mittlerweile goss wie aus Kübeln wurde nun kurzerhand das Rockefeller Center gegenüber besichtigt.
Danach ging es zurück zum Convetion Center. Information zu den einzelnen Wettkämpfen wurden eingeholt, die Ausstellermesse in Augenschein genommen und dann stand die nächste Aufgabe/Herausforderung von zu Hause an.
All Star Slouchy Hi-Top Converse Schuhe in black/purple und All Star Slim Slip Converse Schuhe in parchament sollten gekauft werden.
Nach acht Läden (einem Converse Super Store!!!), von denen ich einen sogar doppelt besucht hatte (der Verkäufer erinnerte sich sogar noch am mich) – gab ich auf!! Keine Chance!!
Mit Bus und Bahn ging es zur Unterkunft zurück. Dort umziehen, Fahrrad zusammenbauen und fertigmachen für den Empfang bei deutschen Botschafter im Haus der Nationen.
Mit halbstündiger Verspätung traf ich in dem Generalkonsulat ein. Unsere Chefs schwangen die üblichen Reden, der Vertreter des Generalkonsulates begrüßte uns sehr herzlich. Es gab kleine Snacks, Obst und Getränke. Der Magdeburger Schwimmer und die Kölner Läuferin waren auch dort. Kurzer Talk.
Um 20:00 Uhr hatte ich aber davon genug. Ich hatte mir noch ein Ziel gesetzt. Times Square. Also einmal quer durch die Stadt. Was sich dann an dem Platz abspielt, kann man mit Worten kaum beschreiben.
Menschenmengen stehen, schieben, sitzen, bestaunen, diesen mit überdimensionalen TV Wänden bestückten Platz. Wahnsinn!!!
Mit der U-Bahn ging es dann wieder nach Hause. Zum Abendessen noch schnell ne Banane, ein paar Zeilen im neuen Buch von Arto Paaslinna „Schutzengel mit ohne Flügel“ gelesen, dann fielen mir auch schon die Augen zu.

Tag 03 – 26. August / New York – Eröffnungsveranstaltung

08:30 Uhr verließ ich meine Unterkunft in Richtung Flushing Meadows. Die Zeitung in der Metro hatte leider die erwartete schlechte Schlagzeile; der Wirbelsturm Irene war genau in Richtung New York unterwegs. Laut Zeitung sollte sogar Soho evakuiert werden und alle öffentlichen Außenveranstaltungen am Sonntag wurden abgesagt.
Von den WPFG stand noch nichts drin, aber das kommt bestimmt (spätestens) bei der Eröffnungsfeier.
Nach langer Bahnfahrt und langem Fußmarsch (fast hätte ich abgebrochen, denn ohne Kartenmaterial in einer fremdem Stadt – ist gewagt) durch den Ortsteil „Seven Hills“ in Queens (ganz anders als New York) war ich endlich am ersten Tagesziel eingetroffen: Flushing Meadows Stadium- riesengroß in einem wunderschönen Park gelegen. Und Tennis wurde dort auch schon gespielt; aber bedingt durch die fortgeschrittene Zeit musste ich schnell zur Eröffnungsfeier. Aber ich komme wieder – versprochen!!
Bei der Eröffnungsfeier im Prospekt Park im Ortsteil Brooklyn wurde dann die Absage der Triathlonveranstaltung bestätigt. Uwe Röpsdorf hatte die Informationen aus dem Netz. Naja, kann man nichts machen; ist sehr ärgerlich, aber es ist nur Sport. Bei anderen geht es bestimmt/vielleicht um ihre Existenz
Die Eröffnungsfeier bei tropischen Temperaturen zog sich unendlich lang. Der Aufmarsch der Nationen dauerte 1,5 Stunden.
Irgendwann wurde es selbst mir zu viel und ich verkroch mich in den Schatten. Gänsehautfeeling kam bei der amerikanischen Nationalhymne auf. Als dann aber endlich nach 3 Stunden die Spiele eröffnet und das Feuer entflammt wurde, waren nur noch eine Handvoll AthletnInnen im Park. Eigentlich Schade, aber selber Schuld. Die ersten waren ja schon über 5 Stunden vor Ort.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch einen New Yorker Gitarist und Mitglieder/Sänger aus dem Musical Spiderman aufgewertet.
Mit der U-Bahn ging es zurück zur Unterkunft. Hier hatte Don die notwendigen Infos bzgl. Irene schon an die Türe gesteckt. Wenn man dem glauben darf, kommt da wirklich was auf uns zu. Im Internet wurde dann die auch Absage für Sonntag bestätigt, was mit dem Samstag ist – wurde nicht abschließend geklärt. Dies ließ man offen.
Da es noch recht früh am Nachmittag war, beschloss ich noch eine „Schiffstour“ zu machen. Bei der Fahrt mit der Staten Island Fähre bekam man die Information, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel am Samstag ab 12:00 Uhr stillstehen. Das erklärt dann auch, warum die meisten U-Bahnschächte mit Planen und Sandsäcken abgedeckt wurden. Man hatte irgendwie Respekt!
Damit ist meines Erachtens aber auch der Samstag mit der Titelverteidigung im Treppenlauf gestorben. Aber mal abwarten.
Mit der Staten Island Ferry ging es einmal über den Hudson River und wieder zurück. New York bei untergehenden Sonne; phantastisch und dabei auch noch kostenlos; leider aber auch sehr zeit intensiv (1 Stunde ist man locker unterwegs!)


Die Suche nach einem Pizzahändler in der Nähe meiner Unterkunft verlief leider negativ; komisch – essen Chinesen denn keine Pizza;-) – aber in eine Imbissbude bekam ich dann die erste warme Mahlzeit (Linguini Bolognese – sehr lecker) in Amerika. Naja, nach 5 Blaubeeren Donuts über den Tag verteilt hatte ich auch gut Appetit.
Noch schnell zu meinem China-Supermarkt an der Ecke – Obst und etwas zu trinken geholt – dann war auch dieser Tag schon wieder vorbei. Mal gespannt was morgen passiert!!!

Tag 04 – 27. August / New York – eigentlich Treppenlauf

06:30 Uhr klingelt plötzlich mein Handy. Günter fragt nach dem aktuellen Stand. Tja, unverändert. Irene kommt gegen Mittag oder Abend und was mit den Spielen ist, steht in den Sternen. Leider stand laut Günter auch nichts auf der Homepage der WPFG.
Gegen 08:00 Uhr packte ich dann meine Sachen und mache mich auf den Weg zum Groud Zero. Hier sollte eigentlich der erste Wettbewerb (Treppenlauf in einem Gebäude neben dieser riesigen Baustelle) stattfinden. Aber im Gegensatz zu den anderen Spielen: kein Hinweis, keine Schilder – schlechte Organisation. Mit ein paar Spaniern fragen wir an der Rezeption mal nach. Kurzer Hinweis: All Competition are cancelt.
Tja, das war es dann mit der Titelverteidigung.
Zu Fuß geht es Richtung Hundson River. Der Wintergarten des World Financial Center ist absolut sehenswert. Und das schönste um diese Uhrzeit – menschenleer. Unten am kleinen Hafen liegen ein paar wunderschöne Yachten.
Aber irgendwie ist heute alles merkwürdig. Der Verkehr ist meines Erachtens viel ruhiger wie sonst; es gibt Gebäude/Geschäfte die wurden mit Folie verklebt, andere Bewohner/Arbeiter platzieren Sandsäcke an diverse Türen. Ich kann das alles nicht einschätzen.
Gefrühstückt wird auf einer Parkbank in einem der zahlreichen Park mit Blick auf die andere Seite von New York.
Durch Chinatown geht es zurück zur Unterkunft. Da es schon leicht zu regnen beginnt, bleibt keine Zeit für Besichtigung.
Na kurzer Rast (naja eben Rucksack ablegen und Toilettengang) geht es wieder raus. Noch einmal die Beine vertreten. Es geht unter die Manhattan Bridge. Der weitere Spaziergang führt mich dann zur Williamsburg Bridge. Hier haben Fußgänger und Radfahrer über der eigentlichen Straße eine eigene Fahrspur.
Das muss und werde ich mir wohl später genauer ansehen. Bridge-Riding; das heißt mit dem Fahrrad die diversen Brücken befahren. Aber dazu brauche ich gutes Wetter; mal abwarten.
Gegen 11:00 Uhr beginnt es zu schütten. Unterschlupft finde ich in einem Bushaltenstellenhäuschen. Eine Frau fragt mich: „Is this the Beginning??  It is early!!“
Nach 10 Minuten wird es aber auch schon weniger und ich gehe zur Unterkunft zurück. Klamotten werden schnell getrocknet und per Handy die Heimat über den aktuellen Stand informiert. Das mit der Handykarte klappt suboptimal. SMS gehen raus, Anrufe kommen rein, aber raustelefonieren klappt nur mit einer eigenen Karten-Vorwahl und Kennwortoption. Ziemlich lästig. WLAN geht gar nicht.
Jetzt treffe ich auch endlich Don. Kurzer Austausch über das was auf uns zukommt. Dann richtet er mir sein WLAN ein und ich bin online!!!!
Zwei Stunden wird gearbeitet.
Als es wieder aufhört zu regnen, geht es zu einem weiteren Erkundungstrip raus. Chinatown, Italian City und der Washington Square Park stehen diesmal auf dem Programm. Und das natürlich alles zu Fuß. Denn seit 12:00 Uhr fahren ja kein Busse und Bahnen mehr. Alle Zugänge zu den Metrostationen sind mittels Flatterband versperrt. Und das sind nicht 10, auch nicht 100,  bestimmt über 1000. Wahnsinn!!!
99% der Geschäfte sind geschlossen; teilweise mit Pappe und/oder Brettern gesichert. Parkanlagen, Spielplätze sind gesperrt.
Als sich dann am weit entferntesten Punkt der Tour war, begann es natürlich wieder zu regen. Nach einer Viertelstunde war es aber wieder vorbei.
Auf dem Weg zurück gab es dann noch ein Stück Pizza; dann war der Tag auch schon vorbei, auch wenn es erst 17:00 Uhr war. Gegen 18:00 Uhr sollte dann Irene kommen und ab dann sollte man nicht draußen herumlaufen.

3 Kommentare auf “Die ersten Eindrücke und Irene”

  1. Caro sagt:

    Hallo Papa =)
    schade das es nicht so läuft wie du geplant hast. Ich denke jedoch das du alles nimmst wie es kommt und das Beste daraus machst.Ein gaaaaaanz dickes Danke das du dir solche mühe gemacht hast meine / unsere Schuhe zu finden. Pass gut auf dich auf und komm bitte „ganz“ zurück. ganz liebe Grüße und nen Knutschi
    Töchterchen Caro ;D
    PS: suuuuper Bilder <3

  2. Dirk sagt:

    Hallo Jo,
    Mit gedrückter Stimmung habe deinen Blog gelesen.
    Es ist ziemlich deprimierend auch wenn es nur um Sport geht und die Veranstaltungen abgesagt werden. Zumal du ja genau darauf hin trainiert hast. Ich drücke dir alle Finger und Zehen, das vielleicht doch noch was läuft. Aber die Hauptsache ist das du und Amerika heile an Irene vorbei kommen. Pass gut auf dich auf und komm gesund wieder. Wir brauchen dich hier. Und wie ich dich kenne, machst du das beste draus in NY. Das macht dich ja auch aus. Auf jeden Fall hast du einen tollen Blog geschrieben super Fotos gemacht. Bis bald bei einem Olivotti-Super-Eisbecher mit Günter, Chrissi und mir. Den hast du dir jedenfalls jetzt schon verdient.
    LG………Dirk

  3. Fabiola sagt:

    Hey Jo,

    superstarker Bericht und fantastische Fotos! Dein Aufenthalt ist ganz anders als geplant, aber auch ganz aussergewoehnlich. Du wirst das nie mehr vergessen. Und wenn Irene kommt… halte dich gut fest! Wir folgen dir auf dem Fusse.

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