Titel erfolgreich verteidigtBei den diesjährigen World Police and Fire Games (WPFG) in Quebec (Kanada) konnte der Bonner Polizist Joachim Sommershof seine zwei in Barcelona 2003 gewonnen Titel im Offenwasserschwimmen über 3,2 km und im Kurztriathlon erfolgreich verteidigen.
Die diesjährigen WPFG fanden in der Region um Quebec statt. Über 10000 Polizisten und Feuerwehrleute aus aller Welt trafen sich Ende Juli, um in versch. olympischen und berufsspezifischen Disziplinen ihren Meister zu finden.
Der 42jährige Triathlet des LUBIGteam PSV BONN hatte sich für die Spiele einiges vorgenommen. Neben den oben erwähnten Wettkämpfen wollte er auch noch über 1500m, 400m, 200m, 100m und 50 Meter Freistil-Schwimmen, im Einzelzeitfahren Rad über 15 km und im Halbmarathon an den Start gehen.
Der erste Wettkampf war dann das Offenwasserschwimmen im Lake Beauport. Es galt einen Rundkurs von 1,0 km dreimal zu umrunden. Da die verschiedenen Altersklassen (AK) gleichfarbige Badekappen trugen, ging es bei dem ersten Start nur darum, sich in seiner Altersklasse durchzusetzen.
In der ersten Schwimmrunde wurde sofort Druck gemacht, um zu prüfen, wer als Favorit auf einen Sieg in Frage kommt.
Die zweite Runde wurde dann auch gleich lockerer geschwommen, da sich das Feld in der ersten Runde schnell auseinander gezogen hatte.
In der letzten Runde wurde dann nur noch auf Taktik geschwommen. Man sondierte, schaute kurz wer wo schwimmt und forcierte danach das Tempo.
Nach 42,19 Min. stieg der Bonner als erster seiner Altersklasse aus dem See und hatte somit der ersten Titel gewonnen / verteidigt.
Einen Tag später wurde dann mit Platz 12 im Einzelzeitfahren über 15km nur ein Mittelplatz erreicht, aber die Gedanken waren schon beim Triathlon am nächsten Tag.
In drei Startgruppen wurden die 202 Starterin den Wettkampf geschickt. Zuerst die Hauptklasse, dann die 30-39jährigen und danach die Herren und Damen ab 40 Jahren.
Schnell hatte sich der Bonner an die Spitze des Feldes gesetzt und schwamm schnell auch in die vor ihm gestartete Startgruppe.
Nach 20:20 Minuten stieg der Bonner als Erster seiner Gruppe aus dem Wasser. Nun hieß es den Vorsprung auf der welligen Radrunde auszubauen.
Fünf Runden mit über 540 HM galt es zu überwinden. Auch hier zeigte sich der Bonner kampfstark. Immer wieder wurden Konkurrenten aus den anderen Startgruppen überholt. Auch ein kurzer Defekt an der Schaltung in der zweiten Runde konnte ihn nicht aufhalten.
Nach einer Fahrzeit von 1:04,53 Stunden ging er als führender seiner Altersklasse auf die 10km lange und bergige Laufrunde um den Lake Bauport. Da er sich nicht sicher war, wie groß sein Vorsprung war, wurde erst einmal Tempo aufgenommen. Auch hier konnte er noch Starter aus den vor ihm gestarteten Gruppen überholen. Da es sich bei der Laufstrecke um keine leichte Stracke handelte, zeigten die Splitzeiten der einzelnen Athleten. Denn wo sonst Zeiten unter 35 Minuten locker gelaufen werden, liefen in Kanada gerade einmal 10 Athleten eine Zeit von unter 40 Minuten.
Als Gesamt Dritter lief der Polizist von VL 3.13 mit einer Endzeit von 2:05,52 Std. ins Ziel. Das bedeutete nicht nur den Sieg in seiner AK, sondern auch den Gesamttagessieg.
Nach einem Tag Pause standen die verschiedenen Schwimmwettkämpfe auf dem Programm. Verteilt über drei Tage wollte er über die genannten Distanzen an den Start gehen.
Am ersten Tag wurde er über 400m Freistil Dritter seiner AK, am zweiten Tag Fünfter über 1500m Freistil und Zwölfter über 100m Freistil.
Da am dritten Tag zeitgleich der Start des Halbmarathons war, entschied er sich, auf den Wettkampf über 200m Freistil zu verzichten, um dafür zu laufen. Die 50m Freistil wollte er ggf. dann nach dem Lauf noch in Angriff nehmen.
Der Halbmarathon verlief dann aber nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Lief er im Frühjahr noch eine Zeit um die 1:24 Std., konnte er in Kanada nur eine Endzeit von 1:26,50 Stunden vorweisen, was dann auch nur ein Platz im hinteren Drittel (15. seiner AK) entsprach.
Woran lag es? Schon nach 3 Kilometern bemerkte er eine Muskelverhärtung im Bereich der Wade. Wäre es nicht eine WM gewesen, hätte er den Wettkampf vorzeitig beendet; aber so, lief er halt lockerer weiter. Bei Kilometer 14 dachte er erneut ans aufgeben oder gehen, aber da er noch den Schwimmwettkampf versuchen wollte, musste er weiter laufen.
Bei den anschl. 50 Meter Freistil war er dann mit einer Endzeit von 0:30,81 dann wieder zufrieden. Diese Zeit bedeutete dann auch noch einen weiteren fünften Platz in der AK, wodurch diese Spiele positiv für Ihn beendet wurden.
Aber neben diesen Wettkämpfen standen auch die persönlichen Eindrücke von Land und Leute auf dem Programm.
Man unterhielt sich während der großartigen Eröffnungs- und Abschlussfeier. Man traf sich bei den verschiedenen anderen Wettkämpfen oder einfach bei verschiedenen Rahmenprogrammen, die die Organisatoren aus Quebec auf die Beine gestellt hatten. Man traf Bekannte aus Barcelona und sogar Triathleten aus der Tschechei, die im Jahr 2000 bei der ersten Weltmeisterschaft in Abu Dhabi an den Start gegangen waren. Abgerundet wurde dieser Sporttrip mit einer 10tägigen Rundreise durch Kanada. Montreal, Ottawa, Toronto, die Niagarafälle und Kingston standen auf der Liste. Die nächsten WPFG finden 2007 in Adelaide (Australien) statt. Ob der Bonner Polizist da auch an den Start geht, um seinen Titel erneut zu verteidigen hängt von mehreren Faktoren ab. Aber bis dahin ist ja noch viel Zeit. |